Anhand von Pflanzenbildern wird zuerst Vielfalt in der Natur thematisiert, anschließend gilt es das Diversity-Rad als Puzzle zusammenzusetzen.
Ziel |
|
Die Teilnehmer_innen erfahren wie vielfältig die Natur ist und lernen ein Vielfaltsmodell kennen. |
 |
Moderator_in |
|
1 |
Personenanzahl |
|
4-8 |
Dauer |
|
15 Minuten |
Material |
|
Ausgedruckte Naturbilder; Ausgedrucktes und zerschnittenes Diversity-Rad |
Vorbereitung |
|
Bildbeschreibungen und Erklärungen zum Diversity-Rad durchlesen |
Voraussetzungen |
|
keine |
Die Durchführung erfolgt in zwei Teilen, im ersten Schritt werden die Naturbilder besprochen und im zweiten das Puzzle zusammengesetzt.
Naturbilder
Die Bilder werden auf einen Tisch oder am Boden aufgelegt und sollen die Vielfalt in der Natur auszugsweise darstellen. Gemeinsam mit den Teilnehmer_innen werden die Bilder nach und nach besprochen
- Bild 1: Zeigt den mit 9550 Jahren, ältesten Baum der Welt an. Dabei handelt es sich um eine gemeine Fichte in Schweden. Tatsächlich ist nicht der Stamm, sondern der Wurzelstock beinahe 10000 Jahre alt. Der Baum steht ziemlich alleine und man würde ihn wohl kaum zufällig finden bzw. als ältesten Baum der Welt erkennen.
- Bild 2: Zeigt eine Hortensie. Dieser Strauch Blüt in den unterschiedlichsten Farben, besonders ist aber , dass Hortensien Scheinblüten ausbilden, also unfruchtbare Blüten. Es ist eben nicht immer alles was es zu sein scheint.
- Bild 3: Zeigt einen von Moos bewachsenen Grund. Moosarten sind Pionierpflanzen und besitzen als solche besondere Anpassungen an die Besiedlung neuer, noch vegetationsfreier Gebiete. Pionierarten sind also Arten, die in neu geschaffenen Lebensräumen häufiger auftreten als in alten („reifen“) Lebensräumen.
- Bild 4: Zeigt eine Pflanze die unter Wasser lebt.
- Bild 5: Zeigt einen Zierahorn und soll aufzeigen, dass es auch Pflanzen gibt die überhaupt nicht grün sind.
- Bild 6: Zeigt einen Fliegenpilz. Manche Pflanzen sind eben giftig andere wieder nicht. Außerdem sind Pilze auch ein besonders interessantes Beispiel, weil sie sich nicht eindeutig den Pflanzen oder Tieren zuordnen lassen, es gibt also auch Lebensformen “dazwischen”. (Anmerkung: Bei RaRo können an dieser Stelle auch die Auswirkungen von Modellen (Schubladen) diskutiert werden.) Interessantes Detail am Rande, das größte Lebewesen der Welt ist ein Riesenhalimasch (Pilz) im Malheur National Forest, USA. Er erstreckt sich über 9 Quadratkilometer (ca. 1200 Fußballfelder) und wächst seit etwa 2400 Jahren unterirdisch immer weiter.
- Bild 6: zeigt eine Venusfalle und soll zeigen, dass es auch “Fleisch” fressende Pflanzen gibt.
- Bild 7: zeigt einen stacheligen Ast. Pflanzen haben verschiedenste Abwehrmechanismen entwickelt. Nicht selten haben jene Pflanzen mit den spitzestens Stacheln aber wunderschöne und farbenprächtige Blüten.
- Bild 8: Zeigt eine Erbsenpflanze. Obwohl genetisch völlig gleich können Erbsen sowohl weiß als auch lila blühen. Selbst wenn sich zwei lila blühende Pflanzen kreuzen, kann es sein, dass die neue Pflanze weiß blüht. Es würde also niemand auf die Idee kommen zu behaupten die “normale” Blütenfarbe einer Erbse wäre lila oder weiß. Ebensowenig wie man sagen würde, die normale Augenfarbe von Menschen ist braun.
Abschließende Zusammenfassung: Die Bilder zeigen einen Auszug der unglaublichen Vielfalt unserer Pflanzenwelt. Die spannende Frage lautet: Wieso bildet die Natur eine solche Vielfalt aus? Wieso ist die Erde z.B. nicht einfach nur von Moos bewachsen? Diese Fragen kurz mit den Teilnehmer_innen diskutieren. Daraus lassen sich die Vorteile einer diversen Population ableiten und erklären. (höhere Anpassungsfähigkeit, Spezialistentum, höhere Überlebenschance)
Diversity-Rad Puzzle
Die Teilnehmer_innen müssen das Diversity-Rad als Puzzle zusammensetzen. Dazu werden alle Teile auf einem Tisch aufgelegt. Das Kärtchen “Persönlichkeit” kommt in die Mitte. Die Teilnehmer_innen erhalten die Information, dass es sich bei allen Kärtchen um Dimensionen der Vielfalt einer Persönlichkeit handelt. Und dass es in diesem Modell einen inneren und einen äußeren Kreis gibt und sie herausfinden sollen, welche Dimensionen zu den inneren zählen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich durch einen selbst gar nicht oder nur sehr schwer verändert werden können, während die äußeren Dimensionen weitgehend von jedem selbst kontrolliert und veränderbar sind.
Die Teilnehmer_innen versuchen sich nun auf eine Auswahl der inneren Dimensionen zu einigen und diskutieren dabei die verschiedenen Kärtchen. (Anmerkung: bei GuSp sollte diese durch Leiter_innen moderiert sein)
Abschließend kann noch ergänzt werden, dass die inneren Dimensionen meistens durch Antidiskriminierungsgesetze geschützt werden, weil es sich um Aspekte der Persönlichkeit handelt, für die jemand nichts kann.
Option: Im äußeren Kreis gibt es Dimensionen, die sich einfach oder schwerer ändern lassen bzw. gibt es Abhängigkeiten untereinander. Zum Beispiel, wer über ein gutes Einkommen verfügt kann sein Freizeitverhalten oder seinen Wohnort einfacher verändern bzw. gestalten. Es gibt z.B. auch Gewohnheiten, die sich leichter oder schwerer ändern lassen. Diese Abhängigkeiten und Intensitäten können ebenfalls diskutiert und eigenen Erfahrunegn dazu ausgetauscht werden.
Die Dimensionen
Die meisten Dimensionen sollten selbsterklärend sein, wir verzichten daher auf eine detaillierte Beschreibung. Lediglich die Dimension der Elternschaft hat sich als mißverständlich gezeigt, weshalb wir kurz darauf eingehen werden:
Bei der Dimension der “Elternschaft” handelt es sich um die Frage, ob ich selbst Vater bzw. Mutter bin oder sein möchte. Die Frage ist, teilweise auch auf Grund der gesetzlichen Lage, mit einigen inneren Dimensionen verknüpft. (Alter, sexuelle Orientierung, körperliche Voraussetzung)